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Charlotte Haessler

Multiresistente Keime: Wie Sie sich und Ihre Mitarbeiter nach dem Urlaub schützen

Lesezeit: Türkisblaues Meer mit weißen Stränden umsäumt von Palmen – davon nicht nur zu träumen, sondern tatsächlich zu den schönsten Stränden nach Thailand, Mexiko oder Indonesien zu reisen bedeutet für viele Mitarbeiter die pure Erholung. Doch auf dem Rückweg haben Sie durchaus blinde Passagiere an Board, die zum Problem werden können. Weiterverbreitung multiresistenter Keime In tropischen Gebieten kommt es häufig zu Durchfallerkrankungen, die durch eine Infektion mit aggressiven Darmkeimen ausgelöst werden. Diese Keime gelangen meist über das Essen in den Darmtrakt. Eine solche Infektion erscheint zunächst harmlos und wird meist auskuriert, ohne einen Arzt aufzusuchen. Problematisch sind Fäkalkeime vor allem, weil sie antibiotikaresistente Gene in sich tragen. Da Bakterien miteinander „kommunizieren“, können diese Resistenzen auf andere Bakterien übertragen werden, sodass neue Mutationen resistenter Bakterien entstehen. Nach der Genesung verschwinden die Keime nicht einfach aus dem Darm, sondern reisen als „blinde Passagiere“ mit nach Hause. Zu Hause angekommen gelangen Mikroorganismen über Exkrete in die Umwelt und können bei mangelnder Hygiene zu einer Weiterverbreitung zu Hause und im Büro führen. Aufgrund des meist starken Einsatzes von Antibiotika in tropischen Ländern wird die Aufnahme solcher Bakterien und die Verbreitung regelrecht angekurbelt. Im Darm Ihrer Mitarbeiter entsteht ein Kampf zwischen den eigenen Mikroorganismen und den Eindringlingen. Bei einer gesunden Darmflora ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Querulanten nicht die Oberhand gewinnen, allerdings, wenn diese Mikroorganismen an immunschwache Menschen weitergegeben werden, kann es zu beträchtlichen Beeinträchtigungen der Darmfunktion kommen, was dann nur schwer oder nicht mehr therapierbar sein kann, da kein Antibiotikum mehr Wirkung zeigt. Das Reiseziel beeinflusst die Darmflora In verschiedenen Studien fanden Forscher durch die Untersuchung von Stuhlproben heraus, dass man auf Grundlage der Keime sogar Rückschlüsse auf die Reisedestination ziehen kann. Das Reiseziel beeinflusst demnach die Darmflora entscheidend durch die Aufnahme von Antibiotikaresistenzgenen. Dies bekräftigte eine internationale Forschungsgruppe (2021) in Ihrer Studie, in der Sie die Darmflora 22 Reisender im Rahmen einer Fortbildungswoche in Laos drei Wochen lang täglich Stuhlproben untersuchten. Dabei stellten sie eine charakteristische Dynamik der Besiedlung während des Besuchs in Laos fest. Übertragung durch Oberflächen und mangelnde Hygiene Eine Weitergabe antibiotikaresistenter Keime im Büro hat zur Folge, dass Antibiotika[...]

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