Erfolgreich durch eine Employer Branding Strategie

Erfolgreich durch eine Employer Branding Strategie

Lesezeit: 8 Minuten

Möchten Sie zu den beliebtesten mittelständischen Unternehmen gezählt werden? Wie wäre es mit talentierteren Bewerbern bzw. Mitarbeitern, die Ihre Unternehmen vorantreiben und dabei auf der Arbeit Spaß haben? In diesem Beitrag möchten wir Sie gemeinsam mit Jooble.org über das Thema der Employer Branding Strategie informieren.

Dieser Artikel ist geschrieben für:

  1. Personalabteilungen, die für das Recruiting der Mitarbeiter zuständig sind
  2. Marketingabteilungen, die Employer Branding und Corporate Identity entwickeln
  3. Geschäftsführungen, die die strategische Positionierung im Unternehmens ausarbeiten

Employer Branding was heißt das?

Der Begriff „Employer Branding Strategie“ setzt sich aus drei Worten zusammen: Employer (Arbeitgeber), Branding (Markenentwicklung) und Strategie. Diese beziehen sich auf die Schwerpunkte „Strategische Positionierung“ und „attraktive Arbeitgebermarke„, wobei es folgende Frage zu beantworten gilt: Wie kann das Unternehmen zum attraktiven Arbeitgeber werden, dadurch qualifizierte Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt für sich gewinnen, sowie bestehende Mitarbeiter langfristig binden?

Bei der Employer Branding Strategie steht neben dem Image des Arbeitgebers auch die Arbeitgebermarke als solche im Fokus. Die Arbeitgebermarke soll den guten visuellen und assoziativen Eindruck auf die bestehenden, wie auch auf die zukünftigen Mitarbeiter prägen. 

Das Konzept Employer Branding entstand in der englischsprachigen Literatur Ende des 20. Jahrhunderts und verfolgt das Ziel, die Suche nach talentierten Bewerbern effizienter zu gestalten. Außerdem sorgt das richtige Employer Branding für eine gute Unternehmenskultur, welche die Mitarbeiterzufriedenheit im Betrieb steigert und sich wiederrum postitiv auf die Mitarbeiterbindung auswirkt. Employer Branding ist somit nicht nur wichtiger Bestandteil einer jeden Unternehmensführung, sondern spielt besonders angesichts der aktuellen Situation auf dem Arbeitsmarkt, eine immer größere Roll.

In diesem Artikel werden wir das Konzept über Employer Branding ausführlich beschreiben und darüber hinaus auf die derzeitige covidbedingte Situation auf dem Arbeitsmarkt eingehen. Wir werden feststellen, was bei der Wahrnehmung der Arbeitgebermarke besonders relevant ist und wie eine Employer Branding Strategie dabei hilft.

Am Anfang war die Strategie

Die Strategie wird ursprünglich aus den griechischen Wörtern „Stratos“ (das Heer) und „Agein“ (Führen) abgeleitet. Daraus kann man ableiten, dass auch um Personal buchstäblich gekämpft wird. Nicht umsonst ist der Ausdruck „War for Talents“ in aller Munde und wurde bereits im 2007 Buch „Talent Management,  Handbuch für die Praxis“ thematisiert, an dem Joerg Martin, Geschäftsleiter der Ideenfabrik mitarbeitete.

Letztendlich spielen die Mitarbeiter eine entscheidende Rolle und gerade die Generation Y sucht nach Sinn in Ihrem Arbeitsumfeld. Wenn potenzielle Mitarbeiter Ihr Unternehmen als beschwerlichen Weg zum Ruhestand sehen oder nur als Zwischenstation zu einem besseren Job betrachten, glauben Sie wirklich, dass Sie die Besten und Klügsten einstellen?

In diesem Sinne ist die Employer Branding Strategie von Bedeutung und der Recruiting-Abteilung wird eine große Verantwortung zugeschrieben. 

Der Begriff „Employer Branding“ ist nicht neu, allerdings ist die Sicht zum Branding, also zum Etablieren der Marke – und im speziellen der Arbeitgebermarke, gerade im Mittestand noch nicht in aller Munde. Nach Angaben vom Jooble haben die Arbeitgeber allein in den Monaten  Oktober und November 2021 4.898 Stellenangebote für „Employer Branding Manager“ veröffentlicht. Die meisten Suchanfragen kommen aus München, Berlin, Köln und Nürnberg.

Der Employer Branding Manager

Was genau macht ein Employer Branding Manager? Und was macht seine Funktion besonders? Überlegen Sie mal, warum sich Bewerber und Ihre Mitarbeiter für Sie als Arbeitgeber entscheiden haben. Nehmen Sie sich ein Blatt und schreiben Sie die Punkt auf. Wichtiger Hinweis: Das Gehalt soll dabei nicht mitberücksichtigt werden. 

Haben Sie viele Punkte aufgeschrieben? Dann sind Sie auf einem guten Weg und tun schon viel, was auch der Employer Branding Manager tun würde. Sie bemühen sich scheinbar nicht nur um die Verbesserung des Bewerbungsvorganges mithilfe der Online-Bewerbungen, sondern haben gemeinsame Werte mit Ihren heutigen und potenziellen Mitarbeitern und engagieren sich für eine angenehme und produktive Arbeitsatmosphäre.

Haben Sie nur wenige Punkte aufgezählt? Dann ist es höchste Zeit, etwas zu ändern, um Ihren Mitarbeiter, außer dem Gehalt etwas mehr anbieten zu können. Ein strategisches Employer Brand Management könnte Ihnen dabei helfen. 

Employer-Branding-Maßnahmen

Wo liegt der Unterschied zwischen der Employer Branding Strategie und der Employer-Branding-Maßnahmen? Wenn wir über die Strategie sprechen, können Sie dies wie einen langfristigen Plan für die Verbesserung Ihrer Arbeitgebermarke vorstellen. Ist die Rede von Maßnahmen, geht es um jeden einzelnen Tag in diesem mehrjährigen Plan. 

Die Strategie besteht aus Maßnahmen, wie ein Jahr aus Tagen besteht. Mit anderen Worten: Überlegen Sie, was sich täglich für Ihre Bewerber und Mitarbeiter umsetzen lässt, damit Ihre Arbeitgebermarke davon profitiert.

Hier sind einige Beispiele, die für strategische Positionierung Ihrer Arbeitgebermarke relevant sind: 

  • Transparenter Bewerbungsvorgang mithilfe der Online-Bewerbung
  • Flexible Arbeitszeiten
  • Positives Arbeitsklima
  • Beste Arbeitsbedingungen
  • Viele Weiterbildungsmöglichkeiten
  • Hervorragende Zukunftsaussichten
  • Weitere Maßnahmen, wie z.B. solche Benefits: nachhaltige und klimaneutrale Arbeitsweise

Die Employer Branding Strategie ist somit ein gezieltes Recruiting-Instrument für Ihre Arbeitgebermarke. Mit diesem Instrument können Sie besser verstehen, was Ihre Mitarbeiter auf der Arbeit antreibt und was nicht, ob sie etwas tun, was ihnen Sinn verspricht oder nicht.

Sicher muss man auch lernen, wie dieses Recruiting-Instrument für die strategische Positionierung Ihrer Arbeitgebermarke eingesetzt werden kann. Doch wie Erich Kästner schon sagte „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ Also: Strategie ist gut, die Umsetzung der Strategie ist besser

Sie müssen sich im Klaren sein, dass die Strategie nicht von allein Ergebnisse bringen wird. Nachdem die Employer Branding Strategie auf dem Unternehmen definiert und die Maßnahmen eingeführt wurden bzw. als Recruiting-Instrument etabliert wurden, sind konkrete Handlungen zur Umsetzung dieser Maßnahmen wichtig.

Verschiedene Kanäle

Der Employer Branding Strategie zufolge ist es nicht ausreichend, Ihre Kandidaten nur zu erreichen. Die Würze liegt in der Botschaft, die Sie an Ihre Kandidaten richten und mit der Sie die Kandidaten von Ihrem Unternehmen überzeugen. Diese aussagekräftige Botschaft, die überzeugt, kann über verschiedene Kanäle kommuniziert werden.

Corporate Identity und Karrierewebsite

Die Karrierewebsite ist das „A und O“ Ihrer Arbeitgebermarke, denn dort findet in der Regel der erste tiefere Kontakt mit Ihnen als Arbeitgeber statt und wir wir wissen, gibt es keine zweite Chance für den ersten Eindruck.

Überzeugen Sie Ihre Kandidaten mit Ihrem Corporate Design und ausführlichen Informationen über die möglichen Berufschancen auf Ihrer Karriere-Website. Versetzen Sie sich in die Rolle der Bewerber hinein und testen Sie die den Bewerbungsvorgang selbst aus der Sicht der Bewerber und vergewissern Sie sich, dass bei der Online-Bewerbung alles glatt und reibungslos läuft.

Hier sind alle Kleinigkeiten wichtig, denn der Teufel steckt im Detail. Es ist also wichtig nicht nur relevante Texte und Bilder, sondern auch Videobotschaften bzw. Unternehmensfilme zu erstellen und Sie somit als attraktiven Arbeitsgeber darzustellen.

Social Media-Kanäle

Social Media Kanäle bieten gute Möglichkeit Ihr Employer Branding umzusetzen. Interne oder externe Social Media Manager können durch ihre Arbeit für viel Feedback und viele Informationen einholen und Auswertrungen über die Online-Nutzer liefern.

Die Auswertungen oder auch „Insights“ sind Informationen, die nicht einfach auf der Hand liegen, sondern das Verhalten Ihrer Bewerber widerspiegeln und damit Ihren Weg zu einer guten Arbeitgebermarke untermauern. Dazu kommt, dass Sie in den Social-Media-Kanälen nicht nur Texte und Bilder veröffentlichen, sondern Ihre Mitarbeiter auch mit Ihren Bewerbern in Kontakt kommen und somit die Distanz zwischen den Mitarbeiter und Kandidaten verringern.

Wiedererkennung und Kampagnen

Ein weiterer Kanal zur Umsetzung der Employer Branding Strategie sind große oder kleine externe Maßnahmen und Kampagnen für Kandidaten und Mitarbeiter.  

Bei den Kampagnen handelt es sich sowohl um die Radio- und TV-Kampagnen und auch Online-Kampagnen, die interaktiv mit Nutzer kommunizieren und Sie als Marke sichtbar und greifbar machen.  Es spielt jedoch weniger die Rolle, wie groß eine Kampagne angelegt ist. Viel mehr geht es um Echtheit und Authentizität. 

Da jetzt viele Mitarbeiter im Home-Office arbeiten und die Kommunikation mit Kollegen etwas gestört wird, können Sie zum Beispiel auch mal eine Kampagne für eine Online-Betriebsfeier starten, indem eine Mitarbeiterin bzw. ein Mitarbeiter ein Lied singt und dann den „Staffelstab“ an eine Kollegin bzw. einen Kollegen weitergibt.

Auch können Sie etwas für die Gesundheit Ihrer Mitarbeiter und deren Familien beitragen indem Sie mit Ihrem Logo und einer Botschaft versehene Desinfektionsmittel als kleine Aufmerksamkeiten postalisch versenden.

Zusammenfassung

Die Employer Branding Strategie ist ein Mittel gegen den Mangel an guten Fachkräften. Das Employer Branding gibt Antworten auf die Frage, wie Sie Mitarbeiter gewinnen können. Eine starke Arbeitgebermarke bzw. Unternehmen die in ihr Employer Branding investieren, werden zum Magnet, der talentierte Mitarbeiter anzieht.

In diesem Artikel haben wir gemeinsam mit der Online-Jobbörse Jooble.org einerseits den Employer-Branding-Prozess unter Lupe genommen und gesehen, dass dieser Begriff nicht dem Personalmarketing gleichzusetzen ist. Man kann sagen, Employer Branding ist eine höhere Stufe des Personalmarketings, die neben dem Recruiting-Prozess auch auf das bestehende Team ausgerichtet ist. 

Andererseits haben wir gesehen, dass die Employer Branding Strategie ein wichtiger Baustein seitens der Geschäftsführung in Bezug auf die Arbeitgebermarke und strategische Positionierung ist. 

Diese Branding-Maßnahmen sollten immer gut durchdacht werden, denn durch sie können Sie das Ziel erreichen, ein attraktiver Arbeitgeber zu werden und zu bleiben. Zwar gehören Investitionen in Zeit und finanzielle Mittel dazu, jedoch wirkt sich die Investition schnell positiv aus, wenn die Maßnahmen überlegt und professionell umgesetzt werden.

Es lohnt sich also, mehr Wert auf die Arbeitgebermarke zu legen, gerade da der Trend zu Homeoffice zunimmt und die ablenkenden Einflüssen auf Ihr Team wachsen.

Haben Sie Fragen oder Feedback? Schreiben Sie hier:

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.